2.-Staatsexamen

Jetzt bin ich schon mitten drin in der wirklich letzten Phase des Referendariat, in der Zeit zwischen den letzten Prüfungen bzw. der Notenbekanntgabe und den Sommerferien. Mit dem Erreichen dieser Phase kommt zunächst natürlich erstmal ein Stückchen Freiheit in den Alltag und das Unterrichten zurück und auch die Arbeitsbelastung nimmt ab. Zwar gibt es noch letzte Fachsitzungen, aber Vor- und Nachbereitung sind hierzu nur noch beschränkt notwendig. Allgemeine Sitzungen finden keine mehr statt, sodass man sich tatsächlich mal wieder mehr auf den Unterricht konzentrieren kann, auch wenn hier bei vielen Lernenden auch die Luft gerade schon etwas raus ist und sehnsüchtig auf die Sommerferien gewartet wird. Und so versuche ich trotzdem gerade in Mathe noch mal ein paar neue Dinge, soweit das eben unter den aktuellen Corona-Bedingungen möglich ist.
Letzten Mittwoch kehrte dann mit einem Schlag aber doch wieder etwas Ernst in diese letzte Phase ein: Die Liste mit den Wartelistenbewerbern für September erschien und sorgte doch an der ein oder anderen Stelle für Überraschung und Verwunderung. Und auch da, wo sie das nicht tat, war plötzlich die Frage nach dem, wie es weiter geht, allgegenwärtig. Schließlich sind die Einstellungschancen beim Staat für das Lehramt am Gymnasium in Bayern nicht gerade rosig. Im September 2019 wurden 27% der Absolventen, im September 2018 nur 20% eingestellt. Klar, es gibt mit städtischen Schulen noch andere Arbeitgeber und es muss ja auch nicht immer direkt eine Planstelle sein, aber trotzdem machen die Zahlen keine gute Laune und man muss davon ausgehen, dass einige Leute aus dem Seminar keine Stelle zum September bekommen. Entsprechend überlegen einige wenige auch, ob sie an entsprechenden Zweitqualifizierungsmaßnahmen teilnehmen sollen.
Die Bedingungen dafür lesen sich ganz gut, aber eine echte Einschätzung kann ich dazu nicht abgeben, da ich persönlich zugeben, dass ich mir nie besonders große Sorgen um eine Stelle gemacht habe. Grund dafür ist zum einen weil ich als Fach Physik habe und zum anderen weil es sicherlich auch noch eine ganze Reihe von Alternativen gibt, die in meinem Fall auch finanziell nicht unbedingt schlechter sein dürften. Trotzdem bin ich natürlich gespannt, was passiert und vor allen Dinge wohin es für mich gehen soll. Über mehr mache ich mir dann anschließend Gedanken 😉 Es dauert allerdings wohl noch knapp zwei Wochen bis zum 17.7., an dem wir Bescheid bekommen.
Positiv hat mich mein Seminar wieder damit überrascht, dass das alles kaum auf die gute Laune und die Stimmung im Seminar geschlagen hat. So stand am Donnerstag unsere offizielle Verabschiedung an und es wurde ein sehr schöner, feierlicher Nachmittag mit guter Laune, vielen Lachern, lockeren Gesprächen und tollen Abschiedsgeschenken. Mein Seminar werde ich auf jeden Fall sehr vermissen! Aber jetzt genießen wir erstmal die letzten drei Wochen Ausklang des Referendariats.