Download Slides:

Internationale Tagungen haben, zumindest im Bereich der Physikdidaktik, einen ganz eigenen Flair. Hier ist gefühlt alles etwas offener und etwas positiver als bei Fachtagungen im deutschsprachigen Raum. Man tauscht sich über die neuesten Forschungsergebnisse und Erkenntnisse auf, kann aber auch sehr gut über neue Ideen und Konzepte sprechen, die in die Zukunft weisen, ohne dass man dafür scheif angeschaut wird. Man wird nicht immer nur auf Zahlen und Statistiken festgenagelt, sondern auch kreative, alternative und innovative Ideen bekommen hier Raum und bereichern das Zusammentreffen und den Austausch ungemein.
Entsprechend habe ich die letzte Woche auf der GIREP Tagung in San Sebastian (bzw. Donostia wie es in baskisch heißt) wieder sehr genossen und viele neue Ideen und Impulse mit nach Hause gebracht. Die Plenarvorträge waren allesamt sehr interessant und lohnenswert und dabei alle doch irgendwie anders. Gut, dass man Vorträge so unterschiedlich gestalten kann, da wird dem Publikum nicht so schnell langweilig 🙂
Meinen eigenen Vortrag hatte ich am Freitag, den 13.7. und damit dem letzten Tagungstag und auch noch nach dem Conference-Dinner am Abend zuvor. Ich dachte ja zunächst das sei ein schlechtes Omen, aber dem war nicht so. Der Raum war überraschender Weise sehr gut gefüllt, es kamen gute, interessante Nachfragen und auch im Anschluss sehr positive Resonanz. Hätte nicht besser laufen können.
Aber natürlich Stand nicht nur Arbeiten auf dem Programm. Es blieb auch ab und zu ein klein wenig Zeit, um in die baskische Kultur der Pintox einzutauchen, durch die Altstadt von Donostia zu schlendern oder kurz zur Abkühlung in angenehm temperierte Meer zu hüpfen. Es gibt definitiv schlechter gelegene Tagungsorte. Auch das Conference Dinner war ein Highlight. Auf einer Cider Farm wurden wir zunächst von einem Stronglifter begrüßt (der Lokalsport überhaupt), der mal locker 200kg mit einer Hand auf seine Schultern gebracht hat. Wow! Danach gab es typisch baskische Gerichte, dazu Cider direkt aus dem großen 20.000 Liter Fass und zum Abschluss noch etwas Musik mit dem Akkordeon – alles sehr unterhaltsam.
Und am Ende ist so eine Tagungswoche doch wieder schnell vorbei, der Akku aber auch ziemlich leer, sodass man mindestens einen Sonntag braucht um aufzutanken. Und trotzdem werde ich solche Tagungswochen unendlich vermissen, wenn ich im Referendariat bin…