In Deutschland ist man ja was Schule angeht häufig in seinen eigenen Fächern „gefangen“. Nicht sehr häufig ergibt sich die Gelegenheit mal über den Tellerrand hinauszuschauen, obwohl sich das ja gerade in den Naturwissenschaften anbieten würde (Okay, das Kolleg Didaktik:Digital bietet gerade das, aber das ist eine Ausnahme). Deswegen war es für mich um so spannender, vergangenen Dienstag einen ganzen Vormittag Zeit eine Lehrerfortbildung für Chemielehrer zu gestalten. Thema der von Dr. Kristina Hock organisierten Veranstaltung war das Arbeiten in digitalen Lernumgebungen und Videos im NaWi-Unterricht.
Los ging es natürlich mit etwas Theorie zu Lernräumen und den Möglichkeiten, den die zunehmende Digitalisierung bietet. Zentralen Fragen: Welche (ausgewählten) Aspekte sind besonders lernförderlich (Multimedia, Feedback, Individualisierung u.v.m.) und wo müssen sich Lernziele und Strukturen verändern, um das alles in der Schule gut nutzen zu können. An Beispielen habe ich hier versucht auch einige aus der Chemie einzubauen und ich denke, dass das auch ganz gut ankam. Zwischendurch kamen auch gute Fragen und Anmerkungen von den Lehrkräften. Hat Spaß gemacht. Besonders gut kamen die Hinweise zum Teilen von Material und Zusammenarbeiten von Lehrkräften auch über Schulgrenzen hinweg an – aus meiner Sicht auch ein ganz wichtiger Punkt, der viel bewegen kann.
Der zweite Block über Videos war eine Überarbeitung eines Workshops, welchen ich an der MNU-Tagung gehalten habe. Hier waren die Lehrer super aktiv und viele haben wirklich engagiert mitgearbeitet und mithilfe von H5P selbst ein Video interaktiv gestaltet. Und das alles, obwohl die meisten an iPad Minis gearbeitet haben, was das ganze nicht wirklich komfortabel macht. Ich denke, hier haben alle gesehen, dass das relativ einfach machbar ist und man damit dann tatsächlich aktiv lernen kann und nicht nur passiver Zuschauer eines Videos ist. Ich hoffe, dass möglichst viele das mal mit ihren SuS ausprobieren, vor allem da die technischen Hürden in Bayern durch Mebis mit installiertem H5P sehr niedrig sind.
Die Folien habe ich diesmal direkt digital verteilt und mal nicht hier hochgeladen. Vielleicht gibt es aber am Mittwoch wieder neue, weil ich dann in Freiburg an der Pädagogischen Hochschule einen Vortrag im Rahmen der Reihe NAT-Impulse halten darf. Ich freu mich schon, auch wenn es noch etwas Arbeit ist 🙂