Gestern und vorgestern war ich schon wieder tagungsmäßig unterwegs – allerdings nicht quer durch Deutschland, sondern nur innerhalb Münchens. Die TUM School of Education hat gemeinsam mit der Joachim Herz Stiftung ein Special Interest Meeting (SIM) zum digitalen Lernen in den Naturwissenschaften veranstaltet. Hierbei sind etwa 30 Naturwissenschaftsdidaktiker aus Deutschland und Österreich zusammengekommen, um über das Lernen mit digitalen Medien und damit verbundenen Möglichkeiten und Herausforderungen zu diskutieren. Dabei war es nicht auf ein Fach wie Physik begrenzt, sondern alle Naturwissenschaften waren vertreten, was immer sehr bereichernd ist.
Los ging es bei strahlend schönem Wetter in thematischen Sitzugen mit Fokus auf Unterricht, Lehrerbildungsanstalt oder außerschulischen Lernorten, wobei ich im Bereich Unterricht unterwegs war. Es gab spannende Impulsvorträge (Folien zu meinem sind abgehängt) und gute Diskussionen. Dabei wieder die Erkenntnis, wie vielschichtig die neuen Möglichkeiten für das Lernen sind.
Anschließend gab es einen tollen Vortrag von Frank Fischer, der viele Ideen und Konzepte versuchte auf fundierte wissenschaftliche Beine zu stellen. Zum Abschuss dann ein wunderschöner Abend im Biergarten des Augustiner Kellers – München von einer seiner schönsten Seite und dabei noch tolle, anregende Gepräche.
Am Samstag ging es weiter zunächst mit einem Rükblick auf den Vortag und einigen Diskussionen, bevor es in vier Barcamp-Sessions wieder thematisch wurde. Mein Thema: „Merkmale eines gelungenen Einsatzes neuer Medien“. Erkenntnis: Wir sollten diese als Community unbedingt mal sauber aufschreiben, damit andere zumindest eine grobe Orientierung haben. Gleiches trifft auf die Forderung nach Mindeststandards in der Lehramtsausbildung mit Bezug zu digitalen Medien zu. Die Frage, was angehende Lehrekräfte beim Verlassen der Uni können sollen in Bezug auf neue Medien, ist nirgendwo geregelt. Das führt zu starken Unterschieden und häufig auch zu einer Einstellung wie „Das sollen die irgendwo anders lernen, dass ist nicht mein Job, das zu vermitteln“. Hier erschien vielen eine Verankerung in der LPO sinnvoll und auch eine konkrete Aufteilung, wer welche Elemente vermitteln soll. Dies bezieht nicht nur die Fachdidaktiken, sondern auch die Grund- bzw. Erziehungswissenschaften mit ein.
So war es wieder ein tolles Treffen mit intensiver Arbeit, die mir noch einen tieferen Einblick in das Themenfeld geboten hat und für das ich gerne die zwei sonnigen Tage geopfert habe 🙂