Ja, nach meinem letzten echten Arbeitstag an der Uni verblieben noch vier Wochen, bis das Referendariat losgehen sollte. Doch wer jetzt erwartet, dass ich diese Zeit mit einer großen Reise verbracht hätte, den muss ich leider enttäuschen. Okay, normalerweise hätte ich das sicher gemacht, aber diesmal ergab sich die Zeit erst relativ kurzfristig und zwischendrin lagen viele wichtige Termine, die ich nicht verpassen wollte. Also wurden es vier sehr abwechslungsreiche Wochen mal hier und mal da, von denen ich hier kurz berichten will.
So ging es direkt zu Beginn nach Barcelona auf einen verrückten Junggesellenabschied, den ich mit 3 Tagen Sightseeing in Barca verlängerte. Wirklich eine abwechslungsreiche Stadt, die stark von ihrer Lage am Meer profitiert, aber doch etwas unter den Touristenmassen leidet (ja, ich weiß, ich war auch einer davon). Die Sagrada Familia ist definitiv ein Highlight, dass man nicht verpassen sollte. Insbesondere wenn Sonnenlicht durch die bunten Fenster fällt, verwandelt sich das Innere der Kirche in ein tolles Farbenmeer. Die Fassade von außen ist einfach nur verrückt! Persönliches Highlight war allerdings die Aussicht über die Stadt vom Bunker del Carmel. Sowohl am Tag als auch bei Nacht ein wunderbarer Ort, um einfach über die Stadt zu blicken und über das Leben nachzudenken.
Nach Barca waren erstmal 5 Tage Heimat angesagt. Irgendwie schön mal da zu sein, ohne irgendwelche Termine zu haben. So konnte ich eine Reihe von Leuten sehen und sprechen, die ich viel zu lange nicht gesehen habe. Leider fehlen immer noch einige, aber ich versuche, dass demnächst irgendwann nachzuholen. Highlight war ein großer Familienausflug mit Fahrt auf der Sommerrodelbahn und abendlichem Grillen 🙂
Danach ging es wieder für 4 Tage zurück nach München, an denen ich nochmal kurz im Büro vorbeischaute, etwas Computer spielte und ansonsten Isar und Balkon genoss. Nebenbei wurden die ersten Tage des echten Sommerurlaubs geplant, auch wenn die Planung sehr in den Kinderschuhen blieb – es lebe die Spontanität auf Reisen.
Mit einem Mietwagen ging es dann zunächst wieder in die Heimat. – ein Polterabend stand auf dem Programm, der sich sehr lustig entwickelte. Am nächsten Tag dann auf nach Magdeburg, einem bisher noch sehr dunklen Fleck auf meiner Reiselandkarte. Die Stadt war definitiv eine positive Überraschung und hatte neben dem Fluss (die Elbe) auch Flair zu bieten. Dazu eine tolle Stadtführung und einen imposanten Dom. Alles ziemlich schick, sauber und abwechslungsreich – lediglich die Tunnelbaustelle teilt die Stadt akutell irgendwie ungünstig.
Anschließend ging es mit kurzem Stopp in der Heide weiter in die Mecklenburgische Seenplatte. Hier packten wir das nötigste (Zelt, Schlafsäcke, Klamotten, Kochzeug, Verpflegung) in einen Kanadier und machten uns per Kanu auf den Weg durch die kleine Mecklenburgische Seenplatte. Es war herrlich, einfach so in den Tag hineinzufahren und dann, wenn man keine Lust mehr hatte, den nächsten Campingplatz anzusteuern. Besonders dort, wo keine Motorboote erlaubt waren, konnte man dann auch ganz entspannt einfach mal auf Seen „rumdümpeln“ und die Natur genießen. Besondere Highlights waren immer die Stellen, in denen man sich in engen Kanälen wie der Schwanhavel bewegte – fast komplett mit Bäumen überwachsen und Platz für max. 2 Boote nebeneinander. Das Handynetz und das mobile Internet passten sich dabei super dem Naturerlebnis an und waren nur bedingt empfehlenswert 😉 Die Campingplätze aber waren natürlich ziemlich gut, auch wenn sich WLAN hier noch nicht durchgesetzt hat (im Gegensatz zu Litauen). Zum Frühstück gab es also meist frische Brötchen oder Croissants.
Nach fünf Tagen mit dem Kanu ging es dann in eine Ferienwohnung in Röbel, von wo aus wir die Natur zu Land, die großen Seen und die Städte in der Umgebung erkundeten. Auch alles sehr schön und sicher auch ein Paradies für Radfahrer.
Auf dem Rückweg legten wir noch einen Zwischenstopp an der geschichtsträchtigen Wartburg ein, wo ich, trotz der Nähe zur Heimat, noch nie zuvor war. Auch ziemlich cool, aber leider ist der Südturm gerade wegen Renovierung gesperrt, sodass ein wirklicher Aussichtspunkt fehlt. Aber geschichtlich auf jeden Fall ein interessanter Ort.
Und zum Abschluss der vier Wochen stand noch eine Hochzeit auf dem Plan. Auch ein wunderschöner Tag bei idealem Hochzeitswetter. Highlight: Die Junggesellenabschiedstruppe wollte so ein verrücktes Gruppenbild machen, dass die Fotografen vor lauter lachen kaum zum Fotografieren kamen. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Bilder 😉
Zack und schon waren die vier Wochen Urlaub vorbei und es ging nach einem Salzekuche-Mittagessen und einem Geburtstagskaffeetrinken wieder zurück nach München. Die einmalige abendliche Parkplatzsuche sorgte sofort dafür, dass ich jegliche Gedankenspiele über die Anschaffung eines Autos fallen lies – außerdem bin ich ja jetzt Referendar und da hat man sowieso kein Geld für ein Auto.
Und hier noch ein paar Bilder aus den vier Wochen: